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Schwerlastverkehr durch verkehrsberuhigtes Wohngebiet

Die Gemeinde hat entschieden, das der Heide-Shuttlebus näher an die Kunststätte Bossard heranfahren soll. Hierfür ändert sich die Strecken-führung und der Bus wird zukünftig statt über die Landstraße durch Wald- und Wohngebiet fahren.
Es entfallen die Haltestellen "Kohlhoff" und "Wiedenhof" in Lüllau und der Bus wird aus Buchholz kommend am Kreisel in Lüllau nach rechts abbiegen und stattdessen an der Haltestelle "Seevebrücke" (Theldorfer Straße/Lüllauer Dorfstraße) in Lüllau halten. Anschließend wird er über die Seitenstraßen Bossardweg und Schierhorner Weg fahren.
An der Kreuzung "Bossardweg/Hassel/Schierhorner Weg" ensteht die neue Haltestelle für die Kunststätte Bossard.
Heide-Shuttle-Bus
In der Zeit vom 15. Juli - 15. Oktober 2016 wird der Bus mit einem Fahrradanhänger (Fassungsvermögen bis zu 16 Fahrräder) täglich mehrmals die neue Route bedienen.
Begründung:
Jedes Jahr besuchen bis zu 20.000 Kunstinteressierte die Einrichtungen Kunststätte Bossard (lt. eigenen Aussagen 13-15.000 Besucher) und Kunsthaus (lt. eigenen Aussagen ca. 6.500 Besucher). Diese Anzahl soll weiter steigen.
Mit der neuen Wegführung sollen weitere Besucher zum Bossard und damit anschließend in die Ortsmitte gelockt werden. Hiervon sollen dann der Jesteburger Einzelhandel und das Kunsthaus profitieren.

Unser Standpunkt
Solange die jährlich investierten Steuergelder für die Kunststätte Bossard mehrheitlich gewollt sind, mag es von den politisch derzeit Verantwort-lichen auch als notwendig erachtet werden, die Anbindung Bossard-Ortsmitte zu verbessern.
Bisher wurde hierfür der Kunstpfad als Lösung gepriesen. Ein 90 minütiger Spaziergang soll Kunstinteressierte inspirieren und in die Ortsmitte und zum Kunsthaus locken. Es scheint den Verantwortlichen nun aufgefallen zu sein, dass der Hin- und Rückweg eine dreistündige Wanderung bedeuten würde.
Für alle, die diese Strecke nicht wandern wollen (oder können) und auch weder mit dem Fahrrad, noch mit Reisebussen oder dem Auto anreisen, hat die Gemeinde nun diese weitere Verbindung geschaffen. Statt wie bisher als Busanreisender 1,8 km laufen zu müssen, wurde mit der neuen Wegführung für den Heideshuttle die Laufstrecke auf 400 m verkürzt.
Zum Vergleich:
- Von der neuen Haltestelle bis zum Bossard  = fußläufig ca. 7 Min.
- Von der alten Haltestelle bis zum Bossard  = fußläufig ca. 28 Min.
- Vom Kunsthaus bis zum Bossard = fußläufig ca. 90 Min.

Ob der Aufwand gerechtfertigt ist und tatsächlich zusätzliche Besucher-ströme in unsere Kunststätten locken wird, bleibt abzuwarten. Soweit wir es überblicken können, wurden weder Daten vor Beginn der Maßnahme evaluiert, noch sind Erfolgskontrollen nach z.B. einem Jahr geplant.
Stattdessen werden ein Naherholungsgebiet und ein beschauliches Wohngebiet mit Schwerlastverkehr belastet, obwohl gerade das Verkehrsaufkommen durch straßenbauliche Maßnahmen in diesem Gebiet beruhigt wurde.
Wir schätzen diese Maßnahme als kontraproduktiv ein. Hierdurch wird ohne Not sowohl der Erholungswert der Natur als auch die Wohnqualität der Anwohner reduziert.
Wir setzen uns dafür ein, dass verkehrsberuhigte Wohn- und Waldgebiete nicht mit zusätzlichem Durchgangsverkehr belastet werden.
Eine Verbindung zwischen der Ortsmitte und der Kunststätte muss zum Charakter des Dorfes passen. Sie sollte Erlebnischarakter haben und Teil des Besuchserlebnisses "Heidedorf-Jesteburg" sein (z.B. Kutschfahrten als Pendelverkehr).


Unser Kommentar
Mitten durch den Wald und ein Zone 30 -Wohngebiet wird nun mehrmals täglich ein HVV-/Reisebus mit Anhänger fahren.
Er wird über schmale Straßen und "Hoppelschwellen" fahren und sich um die im Wohngebiet parkenden Autos herumschlängeln. Wahrscheinlich müssen für diese Maßnahme zusätzlich die auf der Straße eingezeichneten Anwohnerparkplätze weichen.
Die geringen Straßenbreiten werden dazu führen, dass die größtenteils unbefestigten Seitenstreifen für Ausweichmanöver genutzt und unnötige Gefahrensituationen zwischen Autofahrern und Bussen heraufbeschworen werden.
Zum besseren Verständnis: Ein VW Golf hat eine Breite von ca. 2,05 Meter, ein Linienbus ca. 2,55 Meter => ergibt zusammen = 4,60 Meter ...
Bossardweg: Straßenbreite ca. 3,00 m
Der PKW-Gegenverkehr kann nicht ausweichen. Der Bus muss in einer der beiden Ausweichbuchten warten.
Treffen die Fahrzeuge auf "freier Strecke" aufeinander, muss der PKW rückwärts bergauf oder der Bus mit Anhänger rückwärts bergab fahren, bis eine Ausweichbucht erreicht wird.
Schierhorner Weg: Straßenbreite ca. 4,80 m
Zwischen den sich begegnenden Fahrzeugen verbleibt ein Abstand von nur ca. 20 cm bei Geschwindigeiten von bis zu 50 km/h...
Abgesehen von der erhöhten Unfallgefahr fragen wir uns, wie die Situation wohl regelkonform gelöst werden soll, wenn z.B. ein größeres Fahrzeug oder ein Müllwagen auf den Bus trifft?
Viellelcht stellen sich die Verantwortlichen eine der folgenden Lösungen vor?
  • Der offiziell nicht befahrbare Seitenstreifen wird vom Bus einfach inoffiziell befahren und dabei noch stärker zerfahren als es bereits jetzt schon der Fall ist (Hinweis: nur der Bus kann überhaupt nennenswert ausweichen, der Verkehr aus der Ortsmitte hat kaum Platz zum ausweichen),
  • die die Straßenbreite begrenzenden Straßenbaumreihen werden einfach gefällt oder
  • die Entwässerungsgräben werden einfach zugeschüttet.
Bürgerbeteiligung? Fehlanzeige!
Auch diese kaum nachvollziehbare Entscheidung wurde im "Hinter-stübchen" Verwaltungsausschuss ausgekungelt.
 
Warum keine offene Diskussion mit den Anwohnern durchgeführt wurde? Vielleicht hatten die Damen und Herren Ratsmitglieder Angst, dass die Bürgerinnen und Bürger den Nutzen für das Allgemeinwohl nicht erkennen würden?
 
Sachentscheidung? Fehlanzeige!
Es liegen keine Berechnungen vor, die die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme stützen.
 
Zusätzliche Kosten für die Instandhaltung der Seitenstreifen oder eventuell notwendige Umbaumaßnahmen auf der Strecke wurden ebensowenig berücksichtigt, wie die Gefahren und zusätzlichen Belastungen für die Anwohner und das Walderholungsgebiet.

 

Übrigens:

Diese Sonderbusfahrten fahren nur die neue Ortsmitte Freibad/Schützenhalle/Famila und nicht unsere gewachsene Ortsmitte an und der Busshuttle verkehrt auch nur aus Richtung Buchholz kommend. Wer also bereits in Jesteburg angekommen ist und von dort zur Kunststätte Bossard will, hat von dieser neuen Anbindung nichts. Schildbürger läßt grüßen!

 Ihre

Unabhängige Wählergemeinschaft Jesteburg

 

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