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TOURISMUS-INFORMATION – Ertragsgestaltung

TOURISMUS-INFORMATION BLEIBT ZUSCHUSSGESCHÄFT

– Ratsmehrheit sieht keine Notwendigkeit nachzubessern –

 

Der Gemeinderat hat den vorgelegten Ertragsvorschlag der Gemeindeverwaltung/Jesteburg-Touristik mehrheitlich verabschiedet. Gerade einmal 6.160 Euro könnten so maximal erzielt werden (Voraussetzung: Alle 28 Vermieter buchen alle angebotenen kostenpflichtigen Leistungen der Jesteburg Touristik).

 

 

Leider folgte die Ratsmehrheit  unser Anregung nicht, weitere Ertragsquellen zu erschließen, um langfristig mit der Tourismusinformation zumindest ein kostenneutrales Ergebnis erzielen zu können.

Allen Mitgliedern des vorherigen Gemeinderates sei klar gewesen, dass die Übernahme der Tourismusinformation ein Zusatzgeschäft sei und sich finanziell nie „rechnen“ würde, versuchten uns SPD, CDU und Grüne zu belehren.

Hier wird ein weiterer, wesentlicher Unterschied zwischen den etablierten Parteien und der UWG Jes! deutlich: Während SPD, CDU und Grüne weiterhin freiwillige Leistungen ohne jedes Finanz- und/oder nachprüfbares Nutzenkonzept finanzieren wollen, setzen wir auf Transparenz und verbindliche Ziele. Dieses Aufeinanderprallen zweier fundamental unterschiedlicher Herangehensweisen muss folgerichtig auch in den öffentlichen Diskussionen deutlich werden und kontroverse Diskussionen auslösen.


 

Tourismus ist für uns ist ein wesentliches Standbein Jesteburger Wirtschaftspolitik und muss in den kommenden Jahren konsequent ausgebaut werden. Deshalb haben wir die Arbeit des Jesteburger Verkehrsvereins immer positiv bewertet und wir stehen ebenfalls zu dem vom alten Rat getroffenen Beschluss, einzelne Aufgaben auf Bitten des Verkehrsvereins zu übernehmen.

Gleichwohl muss die öffentliche Hand die Verwendung von Steuergeldern immer wieder kritisch hinterfragen: Wie können die Einnahmen gesteigert und der Nutzen für die Steuerzahler gleichzeitig erhöht werden? Welche anderen Organisationsformen zur Aufgabenerledigung sind denkbar?

Die parteienübergeifende Einigkeit eine Tourismusinformation zeitlich unbegrenzt defizitär arbeiten zu lassen, teilen wir nicht. Wir hätten uns zumindest gewünscht, dass der neue Rat nachjustiert und bei  immer enger werdenden finanziellen Spielräumen erkennen würde, dass weitere Finanzierungsquellen erschlossen werden müssen.

 

Stattdessen wurde von Gemeindedirektor Höper versucht,  den Ball zu uns zurückzuspielen: Wenn wir weitere Ideen hätten, mögen wir sie vorstellen und der Rat könne sie dann beschließen.

Hier stoßen wir auf ein weiteres Dilemma: Ehrenamtliches Engagement in der Ratsarbeit versus hauptamtliche Arbeit in der Verwaltung.

Wenn die Gemeindeverwaltung eine Aufgabe übernommen hat, ist es für uns selbstverständlich, dass sie diese Aufgabe nicht nur verwaltet sondern auch eigenverantwortlich weiterentwickelt. Der Gemeindedirektor stiehlt sich aus seiner Verantwortung, wenn er immer dann, wenn es brenzlig wird, den Ball ins Feld der Ratsmitglieder zurückspielt, ohne eigene gestaltende Vorschläge zu unterbreiten.

In diesem Fall musste die Gemeindeverwaltung die Führung einer Tourismusinformation übernehmen, also muss sie konsequenterweise auch an der Ertragsgestaltung maßgeblich mitarbeiten.

Wieso lässt der Gemeindedirektor seine Mitarbeiterin für den Tourismusbereich im öffentlich tagenden Fachausschuss Bericht erstatten, ohne das Konzept zur Ertragsgestaltung vorher inhaltlich ausreichend zu überprüfen und ggf. durch weitere Vorschläge zu ergänzen? Wenn jetzt die Mitarbeiter der Tourismusinformation in das Schussfeld geraten, dann ist das eine Verletzung der Fürsorgepflicht der Gemeindeleitung gegenüber ihren Mitarbeitern.

 

Was dieser Tage präsentiert wurde, war kein Konzept (lt. Duden: klar umrissener Plan, Programm für ein Vorhaben) zur langfristigen Ertragsgestaltung. Es hat nicht einmal einen Hinweis gegeben, dass zeitnah weitere, Ertrag steigernde Aufgaben gefunden werden müssten, um die Tourismusinformation auch betriebswirtschaftlich zu einem Erfolgsmodell werden zu lassen.

 


 

 

Es gibt in Jesteburg ungefähr 380 Übernachtungsmöglichkeiten

  •  18 Betten: Ferienhäuser
  • 83 Betten: Ferienwohnungen
  • 101 Betten: Monteurszimmer
  • 173 Betten: Hotels

 

Somit könnten in Jesteburg jährlich bis zu 137.ooo Gäste übernachten. Zu diesen Zahlen kommen noch die Tagesgäste, die den Ort zusätzlich bereichern können….

Wenn sich die Ratsmehrheit alleine bei diesem Übernachtungspotential mit einer Einnahme von um die 6.000 Euro zufriedengibt, dann muss diesen Ratsmitgliedern und auch den Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung jeder Gestaltungswille fehlen.

 

Deshalb haben wir das vorgestellte „Konzept zur Ertragsgestaltung“ als unzureichend abgelehnt und werden natürlich eigene Vorschläge in die Ratsarbeit einbringen, um die Ertragslage der Tourismusinformation zu steigern.