Zum Inhalt springen

KUNSTPFAD – Kreativpause

 

KUNSTPFAD-ERÖFFNUNG AUF EIS GELEGT

Organisatorische und rechtliche Unklarheiten stellen die Gemeinde vor Probleme

 

In der bisher geplanten Form wird der Kunstpfad nicht realisiert. Kein Spiegelhaus, keine Bushaltestelle. Wie, von wem und ob die Straßenmalerei instandgesetzt wird, steht noch in den Sternen.

Erst einmal den Druck vom Kessel nehmen, kritische Stimmen anhören und dann überlegen, was für Jesteburg das Beste ist„, so kann man die gemeinsame Position von CDU, UWG Jes! und FDP auf einen Nenner bringen.

Die  unsensible Vorgehensweise für die Standortwahl des geplanten Kunstwerkes „Spiegelhaus“ (zwischen Dorfbrunnen und Pastorenteich) brachte für viele das Fass zum Überlaufen, nachdem zuvor bereits die mangelhafte Umsetzung der Straßenmalerei für erhebliche Diskussionen und Misstöne gesorgt hatte.

Der Rücktritt der Kuratorin ist ein konsequenter und überfälliger Schritt. Doch wäre es falsch, alle Schuld jetzt bei Frau Maschewski abzuladen. Mit dem Rücktritt der Kuratorin konfrontiert, musste sich die politische Gemeinde nun mit der (bitteren) Realität auseinandersetzen. Es zeichnet sich ab, dass sowohl Politik als auch Verwaltung kardinale Fehler begangen haben. Die Verwaltung berichtete, dass es so gut wie keine schriftlichen Vereinbarungen rund um den Kunstpfad gäbe. Vielmehr habe man auf die Professionalität der Kuratorin vertraut.

Viele organisatorische und rechtliche Fragen zum Schutz aller am Prozess Beteiligten sind nie detailliert geklärt worden. Man fragt sich, warum weder der WTK-Ausschussvorsitzende Börner, noch unser Bürgermeister Heitmann oder der Leiter der Verwaltung Höper steuernd eingegriffen haben.

Die Eröffnung des Kunstpfades abzusagen und sich in den kommenden Wochen erst einmal einen ausführlichen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen, heißt in der Konsequenz:

Notbremse gezogen und Schadensbegrenzung.


 

Jesteburg, die „Kunstmetropole der Nordheide„, wollte gleich einen Marathon laufen, statt erst einmal sicher gehen zu lernen. Mit den Jesteburger Kunstwochen hatte sich die Gemeinde einen guten Ruf geschaffen und die Idee einen verbindenden, naturnahen Pfad zwischen der Ortsmitte und der Kunststätte Bossard zu entwickeln, erschien vielen eine logische Weiterentwicklung. Die damals hinzugezogenen und renommierten Künstler Peter Vogel, Horst Wohlers und Ingo Kühl empfahlen, gemeinsam mit den Bürgern ein Konzept zu entwickeln und dieses dann Schritt für Schritt umzusetzen. Doch statt diesen Empfehlungen zu folgen, wurde 2013 auf Antrag von Hans-Jürgen Börner eine Projektgruppe eingesetzt:

Frau Mayr (Kunststätte Bossard), Frau Maschewski, Bürgermeister Heitmann, Herr Börner (WTK-Ausschussvorsitzender) und Herr Löding (Kunsthaus Jesteburg) sollten „einen künstlerischen Vorschlag zur Gestaltung des Kunstpfades, der eine zeitliche Projektierung und ein Finanzierungs- und Sponsorkonzept“ beinhaltet, erarbeiten.

Vielleicht war bereits die Entscheidung des Projektteams, Frau Maschewski zur Kuratorin zu ernennen, voreilig. Aber auf jeden Fall war es ein gravierender politischer Fehler, die Arbeit der Kuratorin nicht engmaschiger zu begleiten. Mit dem immer wieder vorgetragenem Argument der „Freiheit der Künste“ jedwede Mitverantwortung für die bisherigen Fehler in der Umsetzung von sich zu weisen, ist unlauter.

Wir bedauern, dass es nicht gelungen ist, einen für alle Seiten gangbaren Weg zu finden. Dass bereits die Arbeiten einzelner Künstler in die Kritik geraten sind, weil die Unzufriedenheit über die Projektumsetzung auch auf ihre Kunstwerke und ihre Reputation überzugreifen begann, muss besonders für die Kuratorin ein wichtiger Grund gewesen sein, ihren Rücktritt zu erklären.

Frau Maschewski hat mit ihrem Rücktritt als Kuratorin der Gemeinde und sich selbst einen großen Dienst erwiesen. Jetzt kann sich die Gemeinde nicht mehr hinter der Kuratorin verstecken. Es bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten (Politik, Verwaltung und Künstler) aus den bisherigen Fehlern lernen und gemeinsam mit den Bürgern einen Weg finden werden, die Jesteburger Kunstszene und die Kunststätte Bossard miteinander zu verbinden.


Wenn Sie weitere Informationen über die Entwicklung des Kunstpfades lesen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag „Der Kunstpfad – was bisher geschah“.