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SANDBARG – Einkaufen und Wohnen in der Dorfmitte

Ein großer Wurf für die Belebung der Ortsmitte. Mehr Wohnen, mehr Leben, mehr Shopping.

Jesteburg ortsangepasst weiterentwickeln und die Natur schützen – beides ist möglich. Viele Jesteburger engagierten sich in Bürgerveranstaltungen für eine generationengerechte und nachhaltige Entwicklung Jesteburgs. Dabei stand ein moderates und dorftypisches Wachstum im Vordergrund. Daraus entstand der Masterplan 2020. Dieses Leitbild sollte der Politik als Grundlage für die weiteren Planungen dienen Doch was vor gut 10 Jahren Konsens war, wird von CDU, SPD und Grünen immer weiter aufgeweicht. Statt konsequent auf eine sensible und schrittweise Nachverdichtung in bestehenden Baugebieten zu setzen (Innenverdichtung gemäß Masterplan 2020), werden Neubaugebiete mit stadttypischer Bebauungsdichte in Ortsrandlage auf der grünen Wiese aus dem Boden gestampft und die berechtigten Einwände der Anlieger ignoriert. Der von der Mehrheit der Jesteburger geäußerte Wunsch, in der Ortsmitte neuen Wohnraum und kurze Einkaufswege zu schaffen, wird mit nicht nachvollziehbaren Entscheidungen außer Kraft gesetzt.

Das seit über drei Jahren auf dem Tisch liegende Entwicklungskonzept, scheint vom Grundsatz perfekt zu den Vorgaben aus dem Masterplan 2020 zu passen:

  • die Flächen rund um die Hünengräber bleiben unangetastet
  • bestehende Wohngebiete werden nicht durch zusätzlichen Verkehr belastet
  • zeitgemäße Einzelhandelsflächen binden die Kaufkraft vor Ort und erhöhen die Gewerbesteuereinnahmen
  • Wohnraum für unterschiedliche Bedarfe (z.B. seniorengerechtes Wohnen) beleben die Ortsmitte
  • die Trennung der Ortsmitte durch die Bahntrasse wird beseitigt
  • eine Entlastungsstraße sorgt für weniger Verkehr auf der Hauptstraße

CDU, SPD und die Grünen müssen endlich Farbe bekennen. Weiterhin überdimensionierte Neubaugebiete in Ortsrandlagen oder ein längst überfälliger Lückenschluss in der Ortsmitte? Wenn sie zusätzlich einen Bahnhof in der Ortsmitte realisieren wollen, muss die Fläche am Sandbarg entwickelt werden. Das bestätigen auch unabhängige Gutachter.

Grundsätzlich begrüßen wir die Konzeptidee. Sie passt zu den Jesteburger Leitbildern „Innenverdichtung“, „seniorengerechtes Wohnen in der Ortsmitte“ und „Belebung der Ortsmitte“. Und mit der zusätzlichen Chance, die Flächen für einen möglichen Bahnhof inklusive dringend notwendiger Parkplatzflächen sichern zu können, ist sie eigentlich „alternativlos“ . Der Gemeinderat muss endlich ein klares Signal geben – für die ortsansässigen Einzelhändler, Wohnraumsuchenden und die derzeitigen Grundstückseigentümer.

Das Konzept setzt auf eine Kombination aus Einzelhandel und Wohnen in zentraler Ortslage. Dieser Idee stimmen wir grundsätzlich zu. Dabei setzen wir voraus, dass ökologische Gesichtspunkte sowohl bei den Wohn- als auch den Einzelhandelsflächen eine besondere Berücksichtigung finden. Eine Umsetzung darf nur schrittweise erfolgen. Gleichzeitig bedeutet für uns die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum auf dieser Fläche, dass andere Neubaugebiete in den nächsten Jahren nicht entwickelt werden. Die hemmungslose, auf Wachstum und Zerstörung der dörflichen Struktur ausgerichtete Baupolitik der SPD, CDU und Grünen lehnen wir kategorisch ab.

  • Einzelhandelsflächen

Die vom Investor vorgeschlagenen Flächen für den Lebensmitteleinzelhandel müssen auf ein dorfangepasstes Maß reduziert werden. Es gilt, einen tragfähigen Kompromiss zwischen den Konzerninteressen (immer mehr Fläche für eine immer größere Sortimentstiefe) und den tatsächlichen Bedarfen vor Ort zu finden.

Uns würde es reichen, wenn ein Discounter (z.B. ALDI) genauso groß wäre wie z.B. in Hanstedt und ein Vollsortimenter (z.B. Rewe oder Edeka) die Größe des „alten“ Edeka-Marktes Knolle hätte. Zusätzlich sollte eine attraktive Marktplatz- und Aufenthaltsfläche entstehen.

  • Wohnbebauung

Wir wollen, dass der naturnahe Charakter des Gebietes erhalten bleibt. Deshalb muss sich die Wohnbebauung auf jeden Fall dem bestehenden Umfeld anpassen (Einfamilienhausbebauung). Einzelne Doppel- oder Reihenhäuser können die Bebauung ergänzen.

Die Erschließung der Grundstücke muss durch verkehrsberuhigte und barrierefreie Spielstraßen erfolgen.

  • Parkmöglichkeiten

Wir wollen, dass zusätzliche Parkmöglichkeiten für Besucher der Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants entlang der Hauptstraße und die Nutzer des Bahnanschlusses berücksichtigt werden. Und um einen möglichen Bahnhof attraktiv zu gestalten, müssen neben ausreichenden Stellplätzen für Fahrräder und PKWs auch Ladestationen für e-bikes und Elektroautos geschaffen werden.

Wenn es gelingt, in konstruktiven Gesprächen mit den Bürgern und den Investoren diese Forderungen umzusetzen, werden wir einer Erschließung des Sandbarg-Areals zustimmen und uns dafür einsetzen, dass gleichzeitig die Planungen für ein Neubaugebiet am Schierhorner Weg und das völlig überdimensionierte Gewerbegebiet ad acta gelegt werden.


(alle Abbildungen (c) May & Co, Evers und Küssner)

Eine ortsangepasste und zeitgemäße Kombination aus Wohn- (zwei Drittel) und Einzelhandelsflächen (ein Drittel) in zentraler Ortslage mit einer fußläufigen Anbindung an die Ortsmitte. Eine neue Straße entlang der Bahntrasse soll den Verkehr aus der Dorfmitte ableiten, den Anliefer- und Anliegerverkehr aufnehmen und den Sandbarg entlasten. Zu beiden Seiten (Kleckerwaldweg/Hauptstraße und Sandbarg) sollen Kreisel enstehen.

1. Das Wohngebiet

Das Wohngebiet soll in zwei Bauabschnitten entwickelt und durch Grünflächen klar von den Gewerbeflächen abgegrenzt werden. Ein Grüngürtel soll als Wanderweg das Wohngebiet Osterberg ebenfalls an die Ortsmitte anschließen.


2. Die Einzelhandelsfläche

Mit den Flächen für einen Discounter und einen Supermarkt sollen die Lebensmittelgeschäfte aus dem Gewerbegebiet in die Ortsmitte verlagert werden.