Alle Parteien behaupten, dass sie den Antrag der UWG Jes! unterstützen, nur noch dann Neubaugebiete auszuweisen, wenn die Gemeinde maßgeblich mitgestalten und mitverdienen kann. Doch eine Entscheidung wird seit über einem Jahr verschleppt. Mit der beschleunigten Ausweisung eines weiteren Neubaugebietes am Schierhorner Weg strafen alle Parteien ihre Bekenntnisse Lügen.
Der Vorsitzende des Samtgemeinderates Herr Aldag (CDU) wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass Bebauungspläne aus einem gültigen Flächennutzungsplan entwickelt werden müssen. Doch in diesem Fall ist der Samtgemeinderat bereit, eine Ausnahme zu machen und den Flächennutzungsplan außerplanmäßig dem Wunsch des Jesteburger Gemeinderates entsprechend anzupassen. Ob es dabei eine Rolle spielt, dass der Investor eine Einigung zum Thema Kreisel (Grundstück von Baden-Meyer) von einer positiven Entscheidung für seine Neubaugebietsplanungen abhängig machte? CDU, SPD und Grüne streiten jedes „Kopplungsgeschäft“ ab. Dennoch beschließen sie, den Wünschen des Investors für dieses Neubaugebiet zu folgen.
Die SPD ist uneingeschränkt begeistert und die „Grünen“ erklären, dass ihnen bezahlbarer Wohnraum „in diesem Fall“ vor Ökologie geht. Die Ratsmitglieder der CDU werden in den anstehenden Beratungen liefern müssen. Im Sommer verkündete der Ortsverband seine Neuausrichtung für mehr Ökologie und Nachhaltigkeit.
Für uns erkauft sich der Investor mit dem jetzt vorliegenden Bebauungsplanentwurf ein neues Baugebiet (circa 50.000 qm), das für ihn Millionengewinne verspricht und die Gemeinde mit ein paar Brotkrumen abspeist.