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KITA-Neubau

Erneut droht Jesteburg eine Bruchlandung. Die Baukosten für den Kita-Neubau wurden erneut völlig falsch eingeschätzt.

Erneut droht Jesteburg im Bildungs- und Betreuungsbereich eine Bruchlandung. Nachdem bereits die Planungen für den Neubau der Jesteburger Grundschule die bildungspolitischen Realitäten ignorieren, droht nun beim Neubau der dringend benötigten Kindertagesstätte eine ähnliche Fehlplanung.

Von SPD, CDU und Grünen wird ein Standort favorisiert, der weder genügend Fläche noch ausreichenden Anschluss an eine kindgerechte Infrastruktur bietet. Statt die Bedürfnisse der Kinder in den Vordergrund zu stellen, haben es die etablierten Parteien vorgezogen, den Vorstellungen eines Investors zu folgen, der am Schierhorner Weg ein Neubaugebiet mit 106 Wohneinheiten realisieren will. Sie werten es als einen großen Erfolg, dass sie im Gegenzug ein 3.500 qm großes Grundstück vom Investor „geschenkt“ bekommen.

Wir haben diesen Standort von Beginn an abgelehnt. Das Grundstück ist nicht nur zu klein, der Standort bietet auch weder ein ausreichend kindgerechtes noch verkehrspolitisch sinnvolles Umfeld. Unsere mehrfach gestellten Anträge, das bisherige Grundschulgelände am Moorweg auf seine Eignung zu prüfen, wurden wiederholt abgelehnt.

Deshalb haben wir im Februar 2020 beantragt, dass die Verwaltung gemeinsam mit den Kita-Leitungen den notwendigen Flächenbedarf prüft. Dabei sollten sowohl die Flächen für die Kinder (z.B. Gruppenräume, Therapieräume, Schaf- und Ruheräume, Speiseräume), das pädagogische Gesamtkonzept als auch die notwendigen Räumlichkeiten für die Mitarbeiter und Eltern (z.B. Besprechungsräume, Wartebereiche, Personalräume, Büroräume, Wirtschaftsräume, Lagerflächen und Sanitärbereiche) ebenso berücksichtigt werden wie die Flächenbedarfe für die Außenflächen (z.B. Spielflächen, Zuwegungen, Parkplätze).

Nach 9 Monaten liegen die ersten Ergebnisse jetzt vor und es ergeben sich für uns daraus drei Konsequenzen:

  1. Die Räumlichkeiten sind in der bisherigen Planung viel zu eng bemessen. Die Anforderungen an eine zukunftsorientierte Ganztagskita können so nicht  umgesetzt werden.
  2. Das Grundstück am Schierhorner Weg reicht in seiner Größe nicht annähernd aus, um die notwendigen Spiel- und Aufenthaltsflächen im Außenbereich umzusetzen.
  3. Die bisher geplanten Baukosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro werden bei weitem nicht ausreichen. Sie werden mindestens doppelt so hoch ausfallen.

Wir wollen, dass der geplante Neubau alle Anforderungen an eine moderne Kita erfüllt. Deshalb fordern wir:

  • Räumlichkeiten, die sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch der Mitarbeiter erfüllen.
  • Spiel- und Aufenthaltsflächen im Außenbereich, die
    • sich an den bisherigen Standards der Kita Moorweg orientieren.
    • die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie berücksichtigen.

Dafür muss mindestens eine Nutzfläche von 1.300 qm umgesetzt und eine Grundstücksgröße von mindestens 6.000 qm berücksichtigt werden.

Die neue Kita soll 105 Kinder aufnehmen können. Zwei Gruppen für je 15 Kinder im Krippenalter (bis 3 Jahre) und drei Gruppen für je 25 Kinder im Elementarbereich (ab 3 Jahre). Das Angebot soll ganztägig, inklusiv und auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Familiensituationen ausgerichtet sein.

In der Konsequenz müssen ausreichend Schlaf- und Ruheräume vorhanden sein und auch Kinder mit besonderen Herausforderungen entsprechend betreut werden können. Nach Einschätzung der Kita-Leitungen wird der Kita-Arbeitsalltag zukünftig auch stärker von Gesprächen mit den Eltern geprägt sein, so dass auch ausreichend Beratungs- und Besprechungsräume vorhanden sein müssen.

Unter Berücksichtigung dieser Vorgaben und in Anlehnung an Kindertagesstätten in anderen Gemeinden weicht unser Raumprogramm in einigen Positionen von den Vorschlägen der Verwaltung ab. In der Übersicht haben wir die Übereinstimmungen grün markiert. In einigen Positionen unterscheiden wir uns bezüglich der Raumgrößen (blau markiert) und zum Teil halten wir zusätzliche Räumlichkeiten (orange markiert) für wichtig. Diese im Einzelfall oft kleinen Unterschiede summieren sich auf gut angelegte 300 qm.

Wir sind überzeugt, dass gerade die Raumgrößen im allgemeinen und die Raumangebote besonders im Personal- und Lagerbereich darüber entscheiden, ob dieser Neubau nachhaltig geplant wird und die Kita attraktiv für Kinder, Eltern und Mitarbeiter ist. Ein entscheidender Faktor, um auf dem umkämpften Arbeitsmarkt für pädagogisches Personal zu punkten und bei zunehmenden Herausforderungen in der Betreuung, genügend Platz für individuelle Betreuungsangebote zu haben.

Mit unserem Vorschlag wollen wir zu einem konstruktiven und sachbezogenen Dialog beitragen und schlagen nachfolgende Rahmenbedingungen für den Kita-Neubau vor.

Gemeinschaftsbereiche: 140 qm

  • 1 Mehrzweckraum: 65 qm
  • 1 Multifunktionsraum: 20 qm
  • 1 Therapieraum: 25 qm
  • 1 Essensraum: 30 qm

Krippenbereich: 265 qm

  • 2 Gruppenräume: je 50 qm
  • 2 Arbeits-/Stillbeschäftigungsräume: je 20 qm
  • 2 Schlafräume: je 20 qm
  • 2 Sanitärräume: je 20 qm
  • 1 Pflege- und Wickelraum: 15 qm
  • 2 Garderobenbereiche: je 15 qm

Elementarbereich: 375 qm

  • 3 Gruppenräume: je 50 qm
  • 3 Arbeits-/Stillbeschäftigungsräume: je 20 qm
  • 3 Schlafräume: je 20 qm
  • 3 Sanitärräume: je 20 qm
  • 3 Garderobenbereiche: je 15 qm

Personal: 145 qm

  • 1 Büro (Leitung): 30 qm
  • 1 Personalraum: 40 qm
  • 1 Essensraum: 30 qm
  • 1 Ruheraum: 20 qm
  • 1 Garderobenbereich: 10 qm
  • 2 Sanitärbereiche: 15 qm

Eltern/Besucher: 46 qm

  • 1 Wartebereich: 20 qm
  • 1 Besprechungsraum: 16 qm
  • 1 Sanitärbereich: 10 qm

Küche/Hauswirtschaft: 70 qm

Lagerflächen: 205 qm

Zusätzlich zu diesen Flächen müssen Konstruktionsflächen und Flächen für den Eingangsbereich, Flure und Technik berücksichtigt werden.