Mit unserem Konzeptvorschlag kann sich Jesteburg zeitgemäß entwickeln und an den Wertsteigerungen neuer Baugebiete partizipieren.
GEMEINSAM GESTALTEN – STATT GEWINNE VERSCHENKEN
Durch gerechte Baulandentwicklung Millionen für die Zukunft sichern
Die Gemeinde Jesteburg steht vor enormen Herausforderungen: marode Straßen, eine dringend sanierungsbedürftige Grundschule, steigende Anforderungen an Kinderbetreuung, Feuerwehr, Klimaschutz und Mobilität – und gleichzeitig ein Haushalt, der kaum Spielräume lässt.
Wenn heute neue Baugebiete entstehen, profitieren vor allem die Grundstückseigentümer und Investoren. Die Gemeinde hingegen geht leer aus, obwohl der hohe Bodenwert vor allem durch die kommunalen Rahmenbedingungen wie Schulen, Kitas, Straßen, Einkaufsmöglichkeiten und ein naturnahes Umfeld entsteht.
Seit Jahren setzen wir uns für eine gerechte, zukunftsfähige und transparente Bodenpolitik ein. Unser Ziel ist es, Wohnraum zu schaffen, ohne den Charakter des Ortes zu gefährden. Er muss sozial durchmischt, ökologisch verträglich und wirtschaftlich tragfähig sein – und gleichzeitig der Gemeinde mehr Einfluss und Einnahmen verschaffen.
Seit 2020 wirbt die UWG dafür, dass die Gemeinde Jesteburg ein Modell verabschiedet, das ihr mehr Einfluss bei der Entwicklung von Neubaugebieten sichert und gleichzeitig eine Beteiligung an den Planungsgewinnen festschreibt. Im November 2024 stellten wir einen detaillierten Antrag für eine Modell, dass die Zusammenarbeit von Eigentümern und Gemeinde (Partnerschaftsmodell) auf für beide Seiten verbindliche Säulen gestellt hat. Dabei hatten wir die dem Rat von Fachleuten anderer Gemeinden vorgestellten Erfahrungen und Empfehlungen berücksichtigt. Leider wurde unser Vorschlag zu Beginn des Jahres 2025 auf Antrag der SPD von der Ratsmehrheit abgelehnt – ohne eigene substantielle Vorschläge in die Beratungen einzubringen.
Da für uns das Thema eine hohe Relevanz für die Ortsentwicklung und die Gemeindehaushalte der nächsten Jahre hat, fordern wir jetzt eine Grundsatzentscheidung, damit Neubaugebiete nicht weiterhin nach dem bisherigen Vorgehen entwickelt werden.

Mit unserem Vorschlag beenden wir den derzeitigen Missstand und stellen sicher, dass die Gemeinde an den Wertsteigerungen – den sogenannten Planungsgewinnen – beteiligt wird.
Das Modell basiert auf vier zentralen Prinzipien:
Faire Beteiligung an Planungsgewinnen

Die Wertsteigerung von Grundstücken (z.B. aus Ackerland zu 3,50 €/qm wird Bauland zu 300 €/qm) durch die Schaffung von Baurechten wird zwischen Eigentümern und Gemeinde geteilt.
Unser Vorschlag:
40 % für die Gemeinde und 60 % für die Eigentümer. Die Vergütung kann in Geld, Grundstücken oder Gebäuden erfolgen.
Ortsangepasste und naturnahe Entwicklung

Neue Baugebiete bewahren den naturnahen Charakter Jesteburgs: abwechslungsreiche Quartiere mit viel Grün, Aufenthaltsqualität und Raum für Begegnungen.
Unser Vorschlag:
Mindestens 60 % der zu beplanenden Gesamtfläche bleiben unversiegelt und werden für öffentliche Grünflächen, Spiel- und Aufenthaltsbereiche, Wege sowie zur natürlichen Regenwasseraufnahme genutzt.
Soziale Durchmischung und Vielfalt im Wohnraum

In jedem Neubaugebiet entstehen verschiedene Wohnformen und Wohnraum für unterschiedliche Lebenssituationen und Lebensabschnitte bieten: für Alleinstehende, Paare, kleine und große Familien.
Unser Vorschlag:
Eine ortsangepasste Mischung aus Einfamilien- und Doppelhäusern Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern in unterschiedlichen Größen.
Verbindliche Qualitätsziele und Infrastruktur

Neubaugebiete bieten eine zeitgemäße öffentliche Infrastruktur für alle Generationen (z.B. ÖPNV-Anbindung, Radwege, nachhaltige Mobilitätsangebote) und erfüllen die Anforderungen an den Klimaschutz (Jesteburg will 2040 klimaneutral sein).
Unser Vorschlag:
Energieeffiziente Bauweisen und ressourcenschonende Baumaterialien, ein komfortables Wegenetz für Radfahrer und Fußgänger, E-Lademöglichkeiten und eine gute Anbindung an die bestehenden Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs.
Wir werden unser Baulandentwicklungsmodell 2.0 in der nächsten Sitzung des Fachausschusses „Bauen und Planung“ am 24.09.2025 zur Beratung stellen. Wenn die Ratsmehrheit unserem Vorschlag zustimmt, kann Jesteburg weiterhin maßvoll wachsen und innerhalb weniger Jahre durch die Entwicklung der Baugebiete Reitplatzgelände und Sandbarg mindestens acht Millionen Euro an Planungsgewinnen für die Gemeindekasse sichern. Das schafft Spielräume für Schulen, Kitas, Mobilität, Straßen und Freizeitangebote – ohne Steuererhöhungen und ohne neue Schulden.

Wir haben die gültigen Beschlüsse des Rates und unser Leitbild zur Ortsentwicklung in einem Beitrag zusammengefasst: