Jugendliche wollen mitgestalten und Raum für ihre Bedürfnisse haben. Deshalb muss das Angebot verbessert werden
MEHR MITSPRACHE UND MEHR VIELFALT
– Die Angebote stärker auf die Bedürfnisse der Jugendlichen ausrichten
In den vergangenen Monaten haben wir intensive Gespräche mit Jugendlichen aus Jesteburg geführt, um ihre Wünsche und Bedürfnisse aus erster Hand zu erfahren. Dabei wurde schnell klar, dass das bisherige Angebot – insbesondere das Jugendhaus und die Ferienprogramme – an wichtigen Punkten vorbeigeht: Die Öffnungszeiten (dienstags bis freitags von 13:00–19:00 Uhr) treffen nicht mehr den Lebensrhythmus vieler 14- bis 21-Jähriger, und altersgerechte Ferienaktivitäten für Jugendliche jenseits der Schulpflicht fehlen nahezu vollständig.
Parallel dazu sind die finanziellen Rahmenbedingungen kontinuierlich unter Druck geraten: Ursprünglich mussten die drei Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Jesteburg gemeinsam 50.000 € stemmen – mit Jesteburg-Anteil von rund 35.500 € und den kleineren Gemeinden Bendestorf (ca. 10.500 €) sowie Harmstorf (ca. 4.000 €). Doch seit 2006 sind die Kosten um fast 70 % gestiegen, vor allem im Personalbereich, und Jesteburg übernimmt inzwischen freiwillig fast 90 % der Gesamtaufwendungen von knapp 140.000 € pro Jahr. Diese Schieflage halten wir nicht länger für vertretbar – erst recht nicht vor dem Hintergrund einer angespannten Haushaltslage.
Deshalb haben wir im April 2025 einen zweistufigen Antrag eingebracht: Zum einen soll der Vertrag mit dem freien Träger „Jugend aktiv e. V.“ vorsorglich zum 31. Dezember 2025 gekündigt werden, um einen Rahmen für Verhandlungen zu schaffen, der sowohl eine faire Kostenverteilung als auch bedarfsgerechte Angebote möglich macht. Zum anderen wird „Jugend aktiv“ gebeten, bis zur nächsten Sitzung des Fachausschusses für Jugend, Sport, Soziales und Senioren ein überarbeitetes Konzept vorzulegen. Dieses Konzept soll
- die Öffnungszeiten des Jugendhauses flexibler gestalten (mit Abend- und Wochenendstunden),
- den Fokus klar auf Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren legen und
- Beteiligungsformate schaffen, in denen junge Menschen selbst über Inhalte und Abläufe mitentscheiden.
Der Rat der Gemeinde Jesteburg ist unserem Anliegen bereits in Teilen gefolgt und hat „Jugend aktiv e. V.“ offiziell aufgefordert, das bestehende Angebot zur offenen Jugendarbeit umfassend zu überarbeiten und stärker an den Bedarfen der Jugendlichen auszurichten.
Darüber hinaus wollen wir die Verteilung der bereitgestellten Mittel schrittweise anpassen: Weg von der einseitigen Investition ins Jugendhaus, hin zu einer stärkeren Förderung der ehrenamtlichen Vereinsjugendarbeit. Auf diese Weise können wir das Gesamtvolumen langfristig stabil halten und gleichzeitig vielfältigere, dezentralere Angebote schaffen.

Unser gemeinsames Ziel ist es, Jugendarbeit in Jesteburg selbstbestimmt, partizipativ und nachhaltig zu gestalten: Ein Angebot, das junge Menschen nicht nur erreicht, sondern sie aktiv in Planung und Umsetzung einbindet – sei es im Jugendhaus, in dezentralen Treffpunkten oder in lokalen Vereinen. So schaffen wir für 14- bis 21-Jährige genau die Freiräume, Orientierungs- und Teilhabemöglichkeiten, die sie in ihrer Lebensphase benötigen.